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Diskussionsforum: Medienkompetenz: Erheblicher Mangel in der Masse, dringender Nachholbedarf!

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Alt 05.03.2022, 03:35   #1
mmk
 
Medienkompetenz: Erheblicher Mangel in der Masse, dringender Nachholbedarf! - Ausrufezeichen

Medienkompetenz: Erheblicher Mangel in der Masse, dringender Nachholbedarf!



Zum Teil kann ich es ja verstehen, gerade, wenn Leute das erste Mal betroffen sind, und überhaupt, viele sind einfach nicht so in dem Thema drin. Andererseits kann ich es aber nicht mehr nachvollziehen, weil ja viele der Mängel-Punkte in den letzten Jahrzehnten immer und immer und immer wieder öffentlich thematisiert wurden, sogar in der Tagesschau, bei Heute & Co, noch häufiger in Mainstream-Massenmedien wie z.B. bestimmten Ratgeber-Sendungen im TV. Und dann noch in unzähligen Artikeln und Hilfestellungen im Web, in Foren, etc.

Und dennoch werden immer wieder die gleichen, schwerwiegenden Fehler im Umgang mit den "neuen Medien" begangen, nicht selten sogar trotz mehrfacher anderslautender dringender Ratschläge. Vor allem Letzteres kritisiere ich stark.

  • Da ist man weiterhin mit veralteter Software unterwegs, teils bewusst, gewollt und "bockig", obwohl sonnenklar ist, dass man sich selbst, aber auch andere Nutzer damit völlig unnötigen Gefährdungen aussetzt, oder bestreitet dies.
  • Man setzt total veraltete, unzeitgemäße Netzwerkhardware ein, und wundert sich dann, weshalb ein moderner Internetanschluss darüber nicht in der gewünschten Geschwindigkeit genutzt werden kann, mehr noch, man beharrt teils darauf, dass Malware dafür verantwortlich sein müsse, obgleich dies nicht zutrifft.
  • Es fehlt die Kompetenz, Fake-News von echten, seriösen Inhalten zu unterscheiden, und es fehlt jede Lernbereitschaft, dies zu verbessern.
  • Man wundert sich über massenhaften Spam oder Accountmissbrauch bei ebay & Co, nutzt aber völlig unverständlicher Weise trotz mehrfacher Hinweise weiterhin für verschiedene Logins gleiche und/oder sehr schwache Passwörter, verzichtet auf 2FA.
  • Fehler durch Virenscanner, die das System lahmlegen, beeinträchtigen, verlangsamen oder die tägliche Nutzung stören, sichere Verbindungen aufbrechen und u.a. für Verbindungsfehler beim E-Mail-Abruf sorgen, werden nicht als solche zugeordnet, sondern weiterhin an anderer Stelle gesucht, obwohl klar kommuniziert wird, dass der Virenscanner das Problem verursacht.
  • Entgegen aller Warnungen werden fortgesetzt Cleaner, Tuner, Booster & Co genutzt, daraus resultierende Folgefehler in den Wochen und Monaten aber nicht darauf zurückgeführt. Stattdessen schimpft man zwei Monate später lieber auf die "Microdoofs", weil die das Update vermeintlich nicht gebacken bekommen.
  • Man kauft sich total veraltete oder sehr schwache Hardware, teils sogar noch mit HDD statt SSD, wundert sich dann über ein furchtbar langsam laufendes System und sucht die Ursachen irrationaler Weise bei anderen Punkten.
  • Das System wird mit verschiedenen Virenscannern zugeballert, weil man naiver Weise denkt, damit die ultimative Sicherheit quasi per Mausklick installieren zu können.
  • Man kann noch so oft davor warnen, dennoch werden, all dies ignorierend, aus von teils fremden, unbekannten Nummern eintreffenden Spam-SMS oder -Messages heraus am Smartphone Links angeklickt und anschließend sogar die darüber angebotenen Apps aus unsicherer externer Quelle zur Installation erlaubt. Bei sinnvollen Apps hingegen, die man nach Anleitung aus seriöser Quelle durchaus installieren kann, wird man plötzlich skeptisch. Das ist absolut verkehrte Welt!
  • Am PC das gleiche. Man schaut sich E-Mails im HTML-Format an und fällt wegen der Aufmachung(!) auf Phishing-Mails herein, trägt sensible Zugangsdaten in Formulare ein und übermittelt sie Betrügern, anstatt die Mails standardmäßig als "Nur-Text" zu lesen und nach anderen Kriterien als der Aufmachung zu bewerten.
  • Mit Händen und Füßen sträubt man sich gegen die fallweise empfohlene Installation einer Linux-Distribution, oft mit den substanzlosesten "Argumenten" und einer schieren Inbrunst an Unwissenheit, weil der Nachbar im Jahr 2003 an einer Linux-Installation gescheitert war, oder weil ja der schöne Crack aus der Windows-Welt hier einfach nicht laufen will. Die haarsträubenden Ausreden, die hier zu Tage treten, sind an alternativer Kreativität nicht zu überbieten!
  • Überhaupt mag man auf Cracks & Co nicht verzichten, und schießt sich so sein System immer wieder selbst ab, inklusive des Abflusses von Daten an Cyberkriminelle, Spammer & Co.
  • Parallel dazu installiert man sich eine der viel beworbenen VPN-Software, weil man ja "anonym" und "sicher" sein will, will aber nicht hören, dass man damit nichts anderes macht, als seine gesendeten und empfangenen Datenpakete nun dem Wohl und Wehe des VPN-Drittanbieters anzuvertrauen, sich zusätzlichem Tracking auszusetzen, usw., was in der Konsequenz nur zu einem Weniger an Datensicherheit führt, und will auch gar nichts von diesen Nachteilen hören oder wissen!
  • Im Vorfeld will man von Backups nichts wissen, keine Tipps dazu hören, weil man ja angeblich so wichtige Daten gar nicht habe. Wenn dann ein Datenträger in den Defekt geht, oder der Nutzer selbst eine Verschlüsselungsmalware installiert hat, dann werden diese Daten plötzlich doch "wichtig", man möchte sie wieder haben, und das auch noch möglichst einfach, am liebsten wie von Zauberhand. Wenn man Betroffenen dann vermittelt, dass dies eben nicht so einfach möglich ist, und mit auf den Weg gibt, dass sie künftig dringend Backups machen sollen, dann wollen sie erneut nichts davon wissen, weil das ja jetzt an dieser Stelle gar nicht weiter helfe.
  • Jegliche Hinweise, sich ein Minimum an Basiswissen aneignen zu müssen, werden ignoriert, oft mit dem Argument, keine Zeit dafür zu haben. Sobald dann aber die (vorausgesagten) Probleme eintreten, verbringt man oft Stunden, Tage, Wochen, mit einer versuchten Problembehebung, manchmal werden dann "Defektzustände" verschiedenster Art über Monate so belassen, und man findet sich mit erheblichen Einschränkungen auf Dauer ab, die in der Summe viel mehr Zeit kosten, als hätte man sich eingangs auch nur ein Mal das Basiswissen angeeignet.
  • Anstatt Software aus den Originalquellen zu laden, nimmt man stattdessen unbesehen die erstbesten Ergebnisse der Suchmaschine, man installiert dann lieber unseriöse Software aus unseriösen Quellen. Bei anderer Software hingegen, die man z.B. im Sicherheitsforum zur Analyse empfohlen bekommt, da wird man plötzlich skeptisch (gab's auch hier schon so im Forum). Auch hier: Völlig verdrehte Welt.
  • Empfohlene Drittanbietersperren im Mobilfunk werden nicht gesetzt, und dann wundert man sich über hohe Abrechnungen oder leere Prepaid-Konten.
  • Gegebene Tipps wie hier in Fachforen werden teils nach Jahren noch nicht umgesetzt, bei erneuten Hilfsanfragen zeigen sich die gleichen Probleme wie lange Zeit zuvor.
  • Es ist fataler Weise teils ein absolutes Unverständnis dafür vorhanden, dass eigene Versäumnisse z.B. im Rahmen der vernünftigen Absicherung des eigenen Internet-Equipments eben auch negative Auswirkungen auf andere Nutzer haben können, dass man eben nicht alleine im Web ist und mit seinem eigenen Verhalten auch eine Mitverantwortung anderen gegenüber trägt.

Diese Liste könnte ich noch um Längen fortsetzen.

In der Summe ist vor allem die penetrante Überheblichkeit aus einer Position der absoluten Unwissenheit heraus zu kritisieren, wenn fachlich begründete Ratschläge abgestritten oder in den Wind geschlagen werden. Das ist weder im Eigeninteresse Betroffener sinnvoll, noch im Interesse Dritter, deren Daten durch so ein Verhalten der betroffenen mit gefährdet werden.

Aus all diesen Gründen halte ich es für dringend erforderlich, eine Verbesserung der Medienkompetenz anzustreben, durch entsprechend klare Kampagnen mit deutlichen Worten bei eindringlicher und nachdrücklicher Kommunikation. Es braucht so etwas wie eine "Initiative Medienkompetenz", die den Leuten immer wieder unter die Nase gehalten wird.

Das kann auch jede Website für sich leisten, als kleinen Beitrag, und ich meine, sowas kann auch zum Trojaner-Board passen.

Geändert von mmk (05.03.2022 um 04:15 Uhr)

 

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