Hallo,

was haltet ihr von dem australischen Mailprovider Fastmail? Mich würden ein paar Meinungen und Einschätzungen interessieren.

Noch nie von gehört. Was ist dir denn besonders wichtig bei einem Mailprovider?

Ich würde aus Gründen des Datenschutzes eher auf deutsche Anbieter setzen. Schau dir z.B. mal https://posteo.de/de an.

Bei einem Betreiber aus den "big five" hast du keinerlei Datenschutz. Big Five sind USA, Australien, UK, Neuseeland und der fünfte Staat fällt mir nicht ein.

Posteo hat bei Datenschutz einen exzellenten Ruf und bietet soweit ich mich erinnere auch sichere Clouddienste. Ansonsten wäre noch interessant ob du besondere Anforderungen hast.

Empfehlt dem TO doch die gute DE-Mail, dann isser ganz sicher

39 Cent pro verschickter Mail und jede Mail die über diesen Dienst verschickt wird gilt als vom Absender unterschriebenes legal gültiges Dokument. Wohlgemerkt ohne dass der Absender sie elektronisch signiert. Das ist als ließe man seinen Unterschriftenstempel offen rumliegen...

Fastmail bietet u.a. eigenen Push, einen tollen Kalender und die Möglichkeit, Inhaltsfilter setzen zu können.
Posteo und Mailbox.org haben den großen Nachteil eines den Nutzer bevormundenden Spamsystems. Der Nutzer bekommt nicht mit, was als Spam abgewiesen wird - dies wird nur dem Absender mitgeteilt. Es gibt keinen Spamordner. Somit für mich ein absolutes NoGo, wenn ich nicht Herr meiner Mails bin.

Und warum nutzt du fastmail nicht einfach weiter wenn du das so gut findest

Ich habe fm noch nicht produktiv genutzt, sondern mir mal einen Testaccount zum Rumspielen angelegt. Habe hinsichtlich des Datenschutzes bedenken und gehofft, hier würde den Dinst jemand näher kennen, was ja aber wohl eher weniger der Fall sein dürfte

Ja gut, das hättest du ja auch mal anfangs gleich schreiben können! Zum Thema Datenscgutz wurde dir hier auch schon einiges genannt

Das Problem ist, dass ich in D keinen vernünftigen Mailprovider sehe ...

Soweit ich informiert bin weisen alle Anbieter den Großteil der Spammails ab ohne dass der Kunde etwas davon mitbekommt. Das betrifft zum Beispiel Mails die per Smtp direkt von einer Privat IP abgeliefert werden sollen, mails von gekaperten Servern die auf einer Blacklist landen und und und. Ohne solche "Bevormundung" wäre Mail soweit ich informiert bin gar nicht mehr nutzbar. In der Praxis klappt das so gut dass wir Nutzer davon gar nichts mitbekommen.


Meine Lösung besteht aus einer Freemailadresse, mehreren "normalen" Mailadressen bei dem Anbieter meiner Homepage und darin dass ich Adressen und Termine im LAN mit meinem Owncloud Server synchronisiere.

Wenn dir das zu viel Arbeit ist empfiehlt sich ein verlãsslicher Carddav und Caldav Anbieter am besten mit den Servern in Deutschland.


Google ist natürlich am bequemsten, aber bei Anbietern aus angelsächsischen Ländern hast du eben keinerlei Datenschutz, da gehören alle Daten dem Serverbetreiber der sie jederzeit auf Verlangen an staatliche Stellen weitergibt. Wohlgemerkt auch im Set mit anderen Kunden und ohne jeden Grund dich einer Straftat zu verdächtigen. Google und Apple scheinen gegen solche Forderungen wenigstens noch teilweise Widerstand zu leisten, bei Fastmail weiß ich es nicht. Eine Firma mit Servern in Deutschland unterliegt den deutschen Gesetzen, die bieten wenigstens einen minmalen Schutz.

Was sind denn deine Anforderungen an einen "vernünftigen" Anbieter?


Soweit ich mich erinnere kann web.de Inhaltsfilter, ich setze die aber lieber im Mailclient. Ich lasse alte Mails nicht auf dem Server sondern archiviere sie lokal. Was bei mir lagert ist noch am ehesten unter meiner Kontrolle.

Hier gibt es eine Diskussion über die Vor und Nachteile unterschiedlicher Mailprovider, vielleicht ist da einer für dich dabei: Welchen E-Mail-Anbieter habt Ihr?

Hallo,

nein, gmx/Web.de/ telekom etc. haben alle leider alle keine Inhaltsfilterung. Von den deutschen Anbietern ist dies m.W. nur bei Arcor, Posteo und Mailbox.org implementiert; Webhostingprovider wie all-inkl, Hosteurope etc. mal nicht mitgerechnet. Bei diesen ist aber auch kein Datenschutz gegeben, da Mitarbeiter theoretisch Einsicht in die Mails nehmen könnten.

Dann habe ich den Ausdruck "Inhaltsfilterung" nicht verstanden. Bedeutet dies dass du Mails auf dem Server nach Stichworten die im Mailtext ("message body") durchsuchen und je nach Ergebnis Filterregeln darauf anwenden willst?

Willst du die Mails per Web Interface abrufen oder per Mailclient?

Sobald Mails unverschlüsselt auf dem Server liegen kann jeder der Zugang zu diesem Server hat sie lesen. Grössere deutsche Betreiber mussten sogar eine "BKA Ausleitung" installieren, also eine Vorrichtung durch die das BKA beliebige Mails abfangen kann ohne dass Provider oder gar der Kunde dies merken. So weit so gut, aber da die Rechtssprechung für Mails kein Fernmeldegeheimnis vorsieht benötigen sie dazu keine Erlaubnis eines Richters.

Das heißt alles was auf dem Server liegt kann jederzeit legal von einer Bundesbehörde angefordert werden. Ohne begründeten Verdacht auf eine Straftat. Falls in die Server deines Providers eingebrochen wird kann alles illegal entwendet werden.


Für mich sind das alles Gründe Mails nicht unnötig lang auf dem Server zu lassen.

Genau. Es soll nach einzelnen Wörtern in der Mail gesucht werden können. Und diese Filterung soll vom Webinterface angeboten werden. Ich arbeite sowohl mit Webinterfaces als auch mit Mailclienten, erledige die Filterungen jedoch immer direkt auf den Servern.