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-   -   Sicherheit von DBAN (https://www.trojaner-board.de/81881-sicherheit-dban.html)

m3driver 18.01.2010 18:48

Sicherheit von DBAN
 
Hallo zusammen,
ich wollte mal hier in einem kompetenten Sicherheitsforum nachfragen, ob die Löschung der Festplatteninhalte mit DBAN sicher ist.
Meiner Meinung nach lassen sich nämlich Festplatten, die bit für bit überschrieben wurden, nicht wiederherstellen.
Der Grund für meine Frage hier ist ein (OffTopic) Thread aus einem anderen Forum, bei dem sich alle Beteiligten (außer mir) einig waren, das das nicht sicher ist und "Computerexperten" die Daten schnell mal wiederherstellen könnten.
Ich hoffe ihr könnt mir die Frage beantworten.
Danke

cad 18.01.2010 19:27

Hallo :)

Also schnell mal wieder die Daten herstellen geht schon mal gar nicht, was allerdings die Spezialisten in den Datenrettungslaboren + das nötige "Kleingeld" noch eventuell erreichen könnten, weiß ich tatsächlich nicht. :confused:

Mit DBAN gelöschte Festplatten gelten als sicher, allerdings gilt bei uns im Unternehmen eine Festplatte erst dann als ordnungsgemäß vernichtet/gelöscht, wenn

1) Mit ......... Eraser gelöscht
2) Festplatte auseinander nehmen
3) Magnetscheiben mit Hammer oder Bohrmaschine bearbeiten

Gruß cad

Shadow 18.01.2010 19:41

Prinzipiell erst mal: sicher für oder gegen was?
Außerdem ist es seit "Generationen" von IT-Experten gesammeltes Wissen dass die Daten einer Festplatte erst dann sicher gelöscht/nicht wiederherstellbar seien, wenn man die Festplatte mehrmals "zufällig" bitweise überschreibt.
Andererseits gibt es neue Veröffentlichungen, die dies für heutige Festplatten in den Bereich der modernen Sagen verweisen.

Beide Aussagen ließen sich bedingt unter einen Hut bringen, wenn man bedenkt, dass früher mit deutlich höheren magnetischen Feldern auf deutlich größeren Flächen mit deutlich geringerer Präzision die Daten geschrieben wurden.
Aus heutiger Sicht könnten beide Aussagen mit "Interessen" begründet werden, soweit sie falsch wären. Die einen Interessen hätten leicht paranoiden Verschwörungscharakter, die anderen finanziellen Charakter (wie soll man sonst Datenvernichtungsdienste und -programme verkaufen).

Kundenfestplatten entsorge ich i.d.R. zumindest nur nach physikalischer Behandlung zum Elektroschrott. :kloppen:
(ist weniger Arbeit)


@ cad: alles drei? :eek:

Shadow 18.01.2010 19:48

Ach ja, in der Regel für den Normalgebrauch ist DBAN sicherlich sicher genug, ob's für dreibuchstabige (manchmal auch vier) US-Dienste reicht wissen wohl nur diese.
Das reicht aber IMHO:
http://ecx.images-amazon.com/images/...500_AA240_.jpg
Der Hammer ist übrigens absoluter Schrott, jedenfalls wenn man einmal ordentlich zugeschlagen hat und das (getroffene) Ziel nicht aus Schaumstoff oder Weichgummi war.

cad 18.01.2010 19:51

Zitat:

Zitat von Shadow (Beitrag 496845)

@ cad: alles drei? :eek:

Dafür zahlt der Kunde ja auch :lach:

Shadow 18.01.2010 20:14

Ja dann ...
Mein Hämmerchen ist bei Bestandskunden (mit gesamter PC-Entsorgung) inklusive. :heilig:

cad 18.01.2010 20:22

Ich kalkuliere weder die Preise, noch habe ich die Arbeitsanweisungen festgelegt :lach:

undoreal 18.01.2010 20:46

cCleaner bietet ja die Gutman Methode an die meiner Meinung nach sicher sein soll oder?

Wie sieht das eigentlich mit starken EMPs aus? Funktioniert das wirklich und auch richtig gut oder ist das eine Hollywood Erfindung?

TrojanHunter 18.01.2010 23:06

Für 'normale' Leute völlig ausreichend. Eine Datenrettung ist vei nehrmaligen überschreiben sehr anspruchsvoll und kostet auch ganz schön was. Würde aber wie meine Corredner auch noch zu einer. Zerstörung raten. Also bevor man die Platte wegwirft mal ordebtlich bearbeiten.
Verkaufen lohnt sich bei den niedrigen Plattenpreisen eh bicht mehr

Shadow 19.01.2010 09:22

Gutmann
Zitat:

Zitat von undoreal (Beitrag 496886)
Wie sieht das eigentlich mit starken EMPs aus?

Klar, ein Volltreffer durch einen Blitz und *wusch* ;)
Atombombe könnte auch helfen, entweder einfach drauffallen lassen (da finde ich meinen Hammer aber eleganter) oder "bumm", wie nah kann ich aber nicht sagen. Ob so nah, dass die Hitze eventuell entscheidender ist (dass die Daten auf den Scheiben zerstört sind)? Keine Ahnung. Die außenliegende Elektronik würde durch einen EMP viel früher schon unbrauchbar.
EMPs/starke elektromagnetische Felder/Elektromagnete, ja da werden (? wurden zumindest, ich finde jetzt den Link nicht mehr) tatsächlich extra für teures Geld dafür Geräte verkauft, allerdings IIRC weniger (nicht) auf EMP setzend, sondern "ganz einfach" auf starke elektromagnetische Wechselfelder, in etwa wie bei einem Demagnetisierer für (Tonbandgeräte-)Tonköpfe, nur geschlossenes Gehäuse (Festplatte rein) und "ein kleines bisserl kräftiger". Da das Metallgehäuse einer Festplatte aber erst einmal viel abschirmt, muss da schon das eine oder andere Tesla dahinterstecken.
Da die Angebote (die ich vor ~5 (?) Jahren gesehen habe) eindeutig an die Industrie und einschlägige IT-Unternehmen gerichtet waren, funktioniert(e) es wohl. Die testen sicher mal ganz zuerst ob es auch funktioniert.
Wenn mir jemand so ein einige Tausend Euro teures Gerät schenkt, irgendeine alte Festplatte finde ich schon um es sofort zu testen. :blabla:
Ich tät sogar vorher den Link suchen :dummguck:

undoreal 19.01.2010 12:14

Wo du grade bei Atombomben bist:
Es gibt Berichte, dass die Amerikaner in der ersten Nacht der Irak Offensive sogenannte Mini-Nukes in der Atmosphäre gezündet haben um sie den EMP und die Folgen an elektronischen Geräten zu Nutze zu machen um die Irakische Kommunikation lahm zu legen.
Es scheint also auch ohne die Hitze zu klappen.. ;)

Danke für die Info.

harlud 19.01.2010 12:14

@Shadow
Frag doch mal den Radiologen deines Vertrauens, ob er dir ein MRT von der Festplatte macht, dann kannst Du sehen, was drin ist, aber es ist nix mehr drauf. Gruß harlud

cad 19.01.2010 12:28

Zitat:

Zitat von cad (Beitrag 496842)
Also schnell mal wieder die Daten herstellen geht schon mal gar nicht, was allerdings die Spezialisten in den Datenrettungslaboren + das nötige "Kleingeld" noch eventuell erreichen könnten, weiß ich tatsächlich nicht. :confused:

....Das Ergebnis: Ob uralte 1-GByte-Platte oder (zum Zeitpunkt der Studie) aktuelles Laufwerk, nach einmaligem Überschreiben der Daten ist die Wahrscheinlichkeit, noch etwas rekonstruieren zu können, praktisch null. Na ja, nicht ganz: Wenn es um ein einziges Bit geht, von dem man ganz genau weiß, wo es steht, dann kann man es (in einem der genannten Beispiele) mit 56 Prozent Wahrscheinlichkeit korrekt rekonstruieren. Für ein Byte müsste man dann aber schon 8 Mal richtig liegen, was nur noch mit 0,97 Prozent Wahrscheinlichkeit klappt. Tja, und bei größeren Datenmengen jenseits von einem Byte ...

Quelle

Nein, ich geb die 25 $ jetzt nicht aus, um in einer 2 Jahre alten wissenschaftlichen Untersuchung nachzulesen :lach:

cad 19.01.2010 13:01

Nachtrag

DBAN kann aber leider nicht alles löschen:
  • Keine RAID-Systeme
  • Keine USB-Sticks oder -Platten.
  • Keine ZIP-Disketten
  • Keine Ersatz-Sektoren
    Moderne Platten-Kontroller können für defekte Sektoren Ersatz-Sektoren verwenden. Manche Programme können das ebenfalls veranlassen, z.B. SafeGuard Easy von Utimaco. Was in den als defekt gekennzeichneten Sektoren steht, kann kein software-basiertes Programm mehr löschen.
Quelle

Shadow 19.01.2010 13:02

OT ist schee
 
Zitat:

Zitat von harlud (Beitrag 497075)
@Shadow
Frag doch mal den Radiologen deines Vertrauens, ob er dir ein MRT von der Festplatte macht, dann kannst Du sehen, was drin ist, aber es ist nix mehr drauf. Gruß harlud

Daran hatte ich auch schon gedacht, aber es würde nur bei neuen MRT-Geräten funktionieren und ob ein Radiologe dies bei einem Neugerät riskirenen wollte? ;)

@ undoreal: Eine normale Atombombe emittiert auch EMP, eine spezielle Nuklearbombe für EMP auch Hitze. Aber es geht um die Daten auf der Scheibe (Platter) und die sind recht gut geschützt (demontiere mal alte Festplatten, der Steppermotor hat sehr kräftige Permanentmagnete, im Betrieb sorgen dann ebensokräftige elektromagnetische Felder für die Step-Bewegung). Zum Stören von Elektronik braucht man heute keine Atombömbchen mehr (hat selbst die deutsche Bummelwehr vor 30 Jahren schon anders gemacht), aber zum Zerstören würden sie noch nutzen. Aber es ist was anderes ob ich einen ungeschützen Chip störe oder zerstöre, der im Niedervolt- oder gar mVolt-Bereich arbeitet (da muss ja nur ein Transitörchen kaputt gehen und das Gerät fällt aus) oder ob ich auf einer geschützen Platte (damit meine ich jetzt die Platter) alle Daten sicher löscht.
Und ich bin mir nicht sicher ob es mich im echten Leben dann noch interessiert würde, ob meine Festplatte dann noch meine Steuererklärung enthielte oder unbezahlte Rechnungen von sch.... :koch: Kunden. :rolleyes:

AFAIK kommt die Story von den Mininukes indirekt von den Urangeschossen, die die Yankees verschossen haben und der daraus resultirenden leicht erhöhten Radioaktivität. Gestört durch größere EMP-Angriffe war ja auch nichts oder waren die CNN-Bilder etwa schlecht? Dafür hätte man nicht gezahlt, die Show muss optisch einwandfrei sein.

Shadow 19.01.2010 13:10

Zitat:

Zitat von cad (Beitrag 497081)
....Das Ergebnis: Ob uralte 1-GByte-Platte oder (zum Zeitpunkt der Studie) aktuelles Laufwerk,

1-GB-Platten sind zwar alt, aber nicht uralt :D Uralt ist für mich eine ST506/412 oder irgendwas im zwei- bis niedrigen 3stelligen MB-Bereich :applaus:

Ein RAID-System würde ich zum sicheren Löschen auch immer "auseinandernehmen", aber an die defekten (bzw. als defekt gekennzeichneten) Sektoren hätte ich jetzt nicht gedacht. Klar, die sind erst einmal durch die Festplattenelektronik hart ausgeblendet, die würde nur eine extra Firmware oder eben Hammer und Meißel helfen (oder ein Tool, welches die Elektronik überlistet/umgeht/entsprechend mit ihr interagiert).

cad 19.01.2010 13:21

Menno, ich hab doch nur aus dem Heiseartikel zitiert :juul:

BTW: Du hast doch bestimmt aus Nostalgiegründen so ne Platte irgendwo noch rumliegen :D

An die defekten Sektoren habe ich auch nicht gedacht :(
ist aber eigentlich egal, da die Scheiben laut Arbeitsanweisung am Schluss sowieso noch zertrümmert werden

Fazit: Wieder was dazugelernt :lach:

m3driver 19.01.2010 15:37

Danke euch allen für diese Diskussion :applaus:
So wie ich das nach euren Antworten sehe, könnte es zwar theoretisch möglich sein (mit hohem Geldaufwand [?]) einige Dateien wiederherzustellen.
Naja, zumindest im privaten Bereich sollte also DBAN reichen, wenn man denn seine Platte unbedingt verkaufen will.
Danke nochmal, habe doch einiges wieder dazu gelernt.

Shadow 19.01.2010 18:17

Zitat:

Zitat von m3driver (Beitrag 497158)
So wie ich das nach euren Antworten sehe, könnte es zwar theoretisch möglich sein (mit hohem Geldaufwand [?]) einige Dateien wiederherzustellen.
Naja, zumindest im privaten Bereich sollte also DBAN reichen, wenn man denn seine Platte unbedingt verkaufen will.

Zwei Seiten Diskussion kurz zusammengefasst :daumenhoc
Richtig

cosinus 19.01.2010 20:44

Zitat:

Zitat von m3driver (Beitrag 497158)
Naja, zumindest im privaten Bereich sollte also DBAN reichen, wenn man denn seine Platte unbedingt verkaufen will.
Danke nochmal, habe doch einiges wieder dazu gelernt.

Reicht dicke. Ich weiß nicht, was in Datenrettungslabord möglich ist, aber normalerweise lassen sich keine Daten von einer einmal mit Nullen überschriebene Platte mehr retten. Selbst wenn, das Dateisystem ist weg, die Dateinamen ebenso und man müsste wohl erstmal den Dateiheader auswerten, um was es da für Dateien sich handelt. Ich denke wenn überhaupt lassen sich wenn überhaupt nur Fragmente und das mit riesigem Aufwand wiederherstellen.

Zaros 06.11.2010 15:59

Hi,

ist jetzt vllt ne Dumme Frage aber kann man auf die Festplatte nen neues Betriebssystem usw. drauf insterllieren wenn man die vorher mit DBAN bearbeitet hat?

mfg

Jig Saw 06.11.2010 16:13

Klar. Einfach Windows-CD einlegen und drüberinstallieren. Damit wird dann physikalisch die Platte wieder mit einem Magneten so bearbeitet, dass es jetzt eine "gescheite" Nullen und Einsen Folge gibt ;)

cosinus 06.11.2010 17:19

Wenn man nach der Behandlung mit DBAN die Platte nicht mehr nutzen könnte, würde DBAN wenig Sinn machen :D

harlud 06.11.2010 20:59

Zitat:

Zitat von Jig Saw (Beitrag 586300)
Klar. Einfach Windows-CD einlegen und drüberinstallieren.

Und was ist mit dem MBR?
Gruß harlud

cosinus 06.11.2010 23:31

Was soll mit dem MBR sein? Der wird auch überschrieben von DBAN

harlud 07.11.2010 08:38

Ich wunderte mich nur über das Wort einfach. Wird denn der MBR bei der Installation von z.B. Win7 automatisch angelegt?
Gruß harlud

cosinus 07.11.2010 22:49

Natürlich wird ein MBR vom Windows-Setup geschrieben, wie soll Windows denn sonst booten können :D

harlud 08.11.2010 07:39

Hallo cosinus!
Schön zu wissen, dass es in einem Arbeitsgang von Windows gemacht wird.
Gruß harlud

cosinus 08.11.2010 09:17

Willst du trollen oder hast du die Ironietags vergessen? :confused: :wtf:

harlud 08.11.2010 14:19

Zitat:

Zitat von cosinus (Beitrag 586831)
Willst du trollen ...

Nein, nein. Aber mit Win98 hatte ich vor Jahren mal Schwierigkeiten, das OS nach DBAN wieder zu installieren. Ich hatte das Problem damals nicht weiter verfolgt, weil ich noch eine andere, größere HD zur Verfügung hatte, bei der die Neuinstallation problemlos klappte.
Gruß harlud

cosinus 09.11.2010 00:54

Meine Windows98-Zeit ist zwar schon locker 10 Jahre her, aber Probleme mit dem MBR hatte ich da nie. Da kannte ich ich aber DBAN auch noch nicht :D

felix1 09.11.2010 21:18

Zitat:

Zitat von cosinus (Beitrag 587108)
Meine Windows98-Zeit ist zwar schon locker 10 Jahre her,

Meine auch:abklatsch:
Habe letztens wal wieder einen installiert, weil es der Eigner so wollte. Nunja, ist ein netter Kerl, konte ich ihm den Wunsch nicht abschlagen. Auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen habe ich ihnhingewiesen:daumenhoc
Zitat:

Zitat von cosinus (Beitrag 587108)
aber Probleme mit dem MBR hatte ich da nie. Da kannte ich ich aber DBAN auch noch nicht :D

Die Probleme mit dem MBR sind mir nicht unbekannt. Man musste damals nur genügend PCs in der Betreung gehabt haben;)

LG

Felix

cosinus 10.11.2010 08:39

Hm, gabs für sowas nicht fdisk /mbr :rolleyes:

harlud 10.11.2010 13:49

Zitat:

Zitat von cosinus (Beitrag 587415)
Hm, gabs für sowas nicht fdisk /mbr :rolleyes:

Wenn sowas unter Win7 nicht mehr nötig ist, sind ja alle zufrieden.
Gruß harlud

cosinus 10.11.2010 13:55

Das ist schon ab Win2000 oder sogar schon NT nicht mehr nötig.

felix1 10.11.2010 19:54

Zitat:

Zitat von cosinus (Beitrag 587415)
Hm, gabs für sowas nicht fdisk /mbr :rolleyes:

So ist es:Boogie:

LG

Der Felix


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