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-   -   Server mit RAID-Verbund datenschutzgerecht löschen (https://www.trojaner-board.de/152207-server-raid-verbund-datenschutzgerecht-loeschen.html)

Jollepisch 08.04.2014 16:37

Server mit RAID-Verbund datenschutzgerecht löschen
 
Hallo zusammen,

ich habe einen alten HP ProLiant ML350 Server, der nicht mehr benötigt wird. Diesen möchte ich nun ohne Datenschutzbedenken löschen und anschließend verkaufen. Auf dem Server läuft Windows Server 2003 Standard und die Festplatten bilden einen RAID-Verbund.

Meine PCs habe ich immer mit DBAN erfolgreich formateren können. Allerdings musste ich feststellen, dass DBAN nicht mit RAIDs umgehen kann.

Kann mir jemand eine Freeware empfehlen, mit der ich den Server so platt machen kann, dass ich ihn bedenkenlos verkaufen kann?

Gruß
Jolle

Alois S 08.04.2014 22:07

Hallo Jolepisch,

auch DBAN funktioniert mit Raid - du musst lediglich die Platte manuell in den JBOD–Modus überführen ("Just a Bunch of Disks"), also einfach ohne Redundanz.

Ansonsten soll "Eraser" recht brauchbar sein.....

Allerdings ist der Begriff "datenschutzgerecht" recht dehnbar: Wirklich sicher ist nur die physische Zerstörung der Disks - wenn ein entsprechend hoher Aufwand betrieben wird, dann sind auch mehrfach mit Nullen und Einsen überschriebene Festplatten nämlich wieder herstellbar, dessen kannst du dir sicher sein.

Liebe Grüße, Alois

Jollepisch 09.04.2014 11:10

Hallo Aloise,

schon mal Danke für die Antwort. Kannst du mir sagen, wo ich eine Anleitung finde um die Platten in JBOD–Modus zu versetzen?

Gruß
Jolle

Mirko 09.04.2014 12:18

Zitat:

Zitat von Alois S (Beitrag 1281763)
... sind auch mehrfach mit Nullen und Einsen überschriebene Festplatten nämlich wieder herstellbar, dessen kannst du dir sicher sein.

Das hängt von der Art der Aufzeichnungstechnik ab: Wenn es noch älteren Platten sind, die mit Longitudinal Recording arbeiten, kann sich ein zwei- bis dreimaligies Überschreiben lohnen, zumindest das Gewissen beruhigen. Zeitgenössische Platten zeichnen Perpendicular auf. Dieses Verfahren ist so fragil, dass man den Platten den Stress des mehrmaligen Überschreibens ersparen kann.

Alois S 09.04.2014 20:35

Zitat:

Kannst du mir sagen, wo ich eine Anleitung finde um die Platten in JBOD–Modus zu versetzen?
So etwas wie eine "Anleitung" gibt es da nicht: Das hängt ganz einfach vom verwendeten Raid-System ab;
Professionelle Systeme haben sogar Tasten dafür, aber ein Interface müssten eigentlich alle haben, zumindest, wenn sie etwas taugen.....

((und @Mirko: schon mal etwas von Phasenkontrastanalyse mit Magnetkraftmikroskopen gehört? - zwar lohnt sich der Aufwand normalerweise nicht, aber.....))

Liebe Grüße, Alois

Mirko 10.04.2014 06:11

Zitat:

Zitat von Alois S (Beitrag 1282280)
... schon mal etwas von Phasenkontrastanalyse mit Magnetkraftmikroskopen gehört?

Das geht mit einem Rasterkraftmikroskop mit einer magnetischen Sonde, die Technologie gibt es seit über 20 Jahren (Du weißt das vielleicht genauer?). Im Zusammenhang mit dem Auslesen von genullten Festplatten wird es immer wieder diskutiert. Unter anderem in einem Bericht bei Heise in 2009. Deren Erkenntnis deckt sich mit dem, was (Fach) Leute dazu sagen, die sich beruflich mit Datenrettung befassen.

Alois S 11.04.2014 12:04

Dass der Aufwand unverhältnismäßig hoch ist - keine Frage!

Allerdings empfiehlt Microsoft selbst ein 3-5 maliges Überschreiben und die Anforderungen bei sämtlichen Behörden bestehen in der Zerstörung der Platten - da fragt man sich doch: Warum eigentlich?

Liebe Grüße, Alois

Mirko 11.04.2014 13:21

Vielleicht weil dieser Konzern seinen Sitz in den USA hat, wo sich Leute reichklagen können wenn sie zu dämlich sind um Kaffee aus einem Polystyrol-Becher zu trinken?
Dass dann Empfehlungen wie die von Dir genannte eher von Juristen formuliert werden anstatt von Fachleuten ist eine für mich nachvollziehbare Folge. - Und macht die Veröffentlichungen von unabhängigen Fachleuten zu einer seriösen Alternative, für uns als interessierte Laien.

Alois S 11.04.2014 14:45

Durchaus möglich, wer weiß ? :glaskugel:

Allerdings wird bei Microsoft im TechNet behauptet, Daten von nicht zugeordneten sowie nicht mehr verwendeten Sektoren seien auch nach mehrmaligem Überschreiben mit relativ einfachen Mitteln wiederherstellbar - und besonders nach erfolgten Ver- und Entschlüsselungsvorgängen stünde allerhand davon in den nicht zugeordneten.....und das BSI geht grundsätzlich nach Microsoft.....

Aber das nur am Rande - klar ist, dass normalerweise einfaches Überschreiben genügt, deshalb habe ich ja auch das Programm "Eraser" empfohlen;
Microsoft empfiehlt übrigens "cipher":

http://support.microsoft.com/kb/315672/de

(ebenso alt wie der Heise-Artikel, "cipher" gibt es aber bis heute.....)

Liebe Grüße, Alois

Mirko 11.04.2014 15:42

Da die Microsoft-Empfehlung das Programm beispielhaft unter W2000 erläutert kann es heute überholt sein. Im Wesentlichen wird aufgezeigt, dass ein normaler Löschbefehl auf Userdaten-Ebene eben nicht löscht im Sinne von „ausradieren“, sondern lediglich den Platz auf der FP, auf der sich die zu löschenden Daten befinden zum Überschreiben „frei gibt“.
Dass eine FP in diesem Zustand daher - mit einfachsten Softwaretools - weiterhin „lesbar“ bleibt, sollte jedem der vertrauliche Daten handhabt bewusst sein (so wie das auch bei Jollepisch der Fall ist).

Alois S 22.04.2014 15:12

"cipher" wurde im TechNet zuletzt vor 10 Wochen für WindowsBlue ausdrücklich empfohlen und ist damit noch immer aktuell. :kaffee:

Liebe Grüße, Alois

Mirko 22.04.2014 15:43

Ja und? Selbst wenn: Die entscheidende Information in dem von Dir verlinkten MS-Artikel (kb315672) für diesen Thread ist, dass:
Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1283220)
... ein normaler Löschbefehl auf Userdaten-Ebene eben nicht löscht im Sinne von „ausradieren“, sondern lediglich den Platz auf der FP, auf der sich die zu löschenden Daten befinden zum Überschreiben „frei gibt“.

Und dass eine Festplatte in diesem Zustand daher:
Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1283220)
... mit einfachsten Softwaretools weiterhin „lesbar“ bleibt.

Ob man das zum Löschen von vertraulichen Datenträgern erforderliche Überschreiben nun mit einem Tool aus Windows-2000-Zeiten macht oder ob man etwas aktuelleres nimmt spielt erst mal keine Rolle. Wichtig ist, dass man es macht und am besten auch verstanden hat, warum. Und obwohl ich mich ungern wiederhole: Verständnis-Schwierigkeiten kann ich hier bei Jollepisch keine erkennen.

Alois S 22.04.2014 20:54

Zitat:

Da die Microsoft-Empfehlung das Programm beispielhaft unter W2000 erläutert kann es heute überholt sein.
Ich habe lediglich die Frage der Überalterung von "cipher" beantwortet - alles andere hielt ich für längst geklärt..... :D

Liebe Grüße, Alois


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