Moin!

Ich brauche mal ein paar Infos von sachkundigen Leutz:


Meine Freundin hat vor 4 Monaten Anzeige wegen diverse Bedrohungen per E-Mail erstattet.
Es handelte sich um insgesamt 13 Droh-E-Mails, die sie zur Polizei gegeben hat.

Vor gut 2 Wochen wurde das Verfahren eingestellt, ihr Anwalt erhielt die Ermittlungsakte.
Sie hat eine Kopie zugeschickt bekommen und mir gezeigt.

Und was da steht hat mich glatt vom Hocker gehauen:

ALLE 13 E-Mails waren nicht nur von verschiedenen E-Mail-Adressen aus versandt worden, sondern jeder E-Mail wurde auch immer eine andere IP-Adresse und eine gänzliche andere TAL (!) zugeordnet!

So wurde etwa die erste Drohung von dem Anschluss einer alleinerziehenden Mutter in Bayreuth versendet (IP-Adresse beim Provider angefragt -> Calling-ID wies auf ihren Anschluss hin), die zweite kam von einem Anschluss in Güstrow (ebenfalls durch Rückschluss von der IP auf die Calling-ID/TAL), die Dritte Drohung aus Eckernförde, usw.


WIE KANN DAS ANGEHEN???
Weltverschwörung????

TAL=TelefonAnschlussLeitung / also das Kabel, das direkt in die Wohnung führt.

Ich will hier noch aus dem Abschlussbericht der Polizei zitieren:

"[...] Es konnte festgestellt werden, dass die deliktischen EMails von verschiedenen Personen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland versandt wurden.
Insoweit wird auf die Übersicht Bl. 302 d.A. verwiesen.
Auf Bl. 276 d.A. hat die Dt. Telekom AG mitgeteilt, dass es sich bei den sog. "Calling-ID" um den jeweiligen Telefonanschluss der Person handelt, der die besagten IP-Adressen im jeweiligen Zeitfenster zugeordnet waren.
Es wurde ebenso festgestellt, dass durch den Rückschluss von der IP-Adresse ohne Zwischenschritte auf die "Calling-ID" und damit den Telefonanschluss zu schließen sei. Darum sei davon auszugehen, dass es sich bei der Person, der die IP/Calling-ID zu den jeweiligen Zeitpunkten zugeordnet war, auch um den Versender und damit Verfasser der deliktischen EMails handelt.
Da zwischen den über die IP-Adressen/Calling-IDs festgestellten Personen/Anschlussinhabern, keine Verbindung besteht, wäre anzunehmen, dass der UT (Anmerk.: Unbekannter Täter) in die Wohnungen der festgestellten Personen eingedrungen ist.
Dies ist jedoch auszuschließen:
Am 11.01.2005 versandte der UT um 12:18:49 Uhr eine E-Mail an die GE (Anmerk.: Geschädigte).
Diese EMail wurde, der IP/Calling-ID zufolge, von einem Anschluss in Eckernförde versandt.
Um 13:01:07 Uhr des gleichen Tages versandte der UT erneut eine EMail an die GE. Diese EMail allerdings wurde der IP/Calling-ID zufolge, von einem Anschluss in Passau aus versandt.
[...]"

Also, falls die Mails, direkt deine Freundin betrafen, also keine Massenmails waren, ist der Versender folgendermaßen vorgegangen:
Er hat sich willkürlich offene Rechner im WAN gesucht, davon gibt es ja genug, wie man hier on Board schon sehen kann und hat die als „Zweitrechner“ benutzt und damit total unschuldige Personen in Verdacht gebracht, die dafür benutzte Methode ist bekannt und auch von „Nichtprofis“, also SKs beherrschbar und wird gerade in Fällen wie Eifersucht, Ehekrach, also Beziehungskisten, sehr gern angewandt.
Es ist immer wieder erstaunlich, habe es aber schon oft erlebt, wie Personen, die gerade mal Word bedienen konnten, sich in relativ kurzer Zeit, wenn sie in so einer Krise stecken, die Energie aufbringen, sich die Kenntnisse anzueignen.
Also, vergiss es, dass ist ein Fall von sehr vielen, die Polizei wird da keinen großen Aufwand in Forensik investieren, obwohl sie das technisch könnte, denn dann würden die nie fertig.
Liebe Grüße, Charlie
.

Was ist WAN?

Meinst du W-Lan?

Wie soll er das denn gemacht haben?
Um kurz nach 12 Uhr steht er noch in Norddeutschland bei jemandem mit WLAN unterm Fenster und eine halbe Stunde später bei jemandem aus Passau???

WAN = IN; hoffentlich bekomme ich jetzt keins aufs Dach, wenn ich es dir erkläre!
Also, man besorgt sich einen IP/Port- Scanner und ein sehr bekanntes RAT, dann scannt man mit dem Scanner, einen IP- Bereich ab, nach dem Standartport von dem, zu verwendeten Rat.
Ja, nach wenigen Minute wird man fündig, übernimmt den PC von der total ahnungslosen Person, die auch nichts merkt und sendet von deren PC die Mail, somit ist sie der Absender und die IP führt erst einmal nur zu ihr!
Und das macht der Mensch halt mehrmals, dass ist wahrlich keine Zauberei.
Liebe Grüße, Charlie

Besteht denn ne Möglichkeit, trotzdem herauszubekommen, wo der Sch... herkam?

@ Charlie 1

nach wenigen Minute wird man fündig, übernimmt den PC von der total ahnungslosen Person,

und doch muss der RAT oder Backdoor erst zur Ausführung gekommen sein

Na logisch. Das wird irgendwann mal passiert sein.

Zitat von Gigamail

und doch muss der RAT oder Backdoor erst zur Ausführung gekommen sein

Natürlich, aber es sollten sich im Internet genügend Systeme finden lassen, auf welchen im Hintergrund ein RAT läuft

@ Gigamail, soll ich dir das wirklich klein und klar erklären, es gibt im IN, wirklich genug, ja leider, genug Rechner, die offen sind, du hast das nicht verstanden, also, entschuldige, du hast keine Peilung!
Man muss wirklich nicht erst einen Rechner infizieren, um den zu übernehmen, man sucht sich halt einen, der das schon ist, dass geht mit einem Port/IP- Scanner ganz leicht!
Wenn weitere Fragen in dieser Richtung bestehen sollten, poste ich auch noch eine Anleitung!
Nee, Nee,
LG, Charlie

Zitat von Alexander

Besteht denn ne Möglichkeit, trotzdem herauszubekommen, wo der Sch... herkam?

Nein, eigentlich nicht richtig, erstens, die Polizei gibt sich mit solchen Sachen nicht ab, zweitens, der Kerl hat „saubere“ Arbeit geleistet, wie man es im solchem Falle auch tun sollte und es nichts ist mehr vorhanden auf dem „Zweitrechner“
Und eurer PC war ja nicht einmal betroffen, denn, wenn es so gewesen wäre, hätte man sogar eine Möglichkeit!
LG, Charlie

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Firma Meta produziert die Sendung "Akte 05" (Donnerstags, SAT1, 22:15 Uhr live!). Wir planen aktuell einen Beitrag über "gefakte Email-Absender" zu produzieren. Als aktueller Anlass gilt die immer noch im Internet befindlichen "falschen Telekom-Rechnungen" samt Trojaner im Anhang. Auf der Internetseite Trojan-board habe ich gelesen, dass sich mehrere Leute diesen Trojaner eingefangen haben und auch andere Erfahrungen mit gefälschten Email-Absendern haben. Icvh wpürde mich gern mit ihnen unterhalten.
Sie erreichen mich telefonisch unter 030 - 616 81 404 oder 0174 - 989 55 15.

MfG,
Christian Kemper
Redakteur Akte 05